Die Freude beim KFC Uerdingen war am Mittwochabend riesig. Der Oberligist hatte den zwei Klassen höher spielenden MSV Duisburg aus dem Niederrheinpokal gekegelt und damit für eine Sensation gesorgt (1:0 nach Verlängerung).
Vor dem Anpfiff waren Fans der Gastgeber allerdings an hässlichen Szenen beteiligt. Sie attackierten den Mannschaftsbus des MSV, der an einer als Treffpunkt der Ultras dienenden Tankstelle hielt, warfen Böller und Bierflaschen.
Und das auch in Richtung der Polizei, die sofort einschritt. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt, wie die Pressestelle der Polizei tags darauf vermeldete. Ein Polizist wurde zwischenzeitlich in einem Krankenhaus behandelt, konnte aber kurz darauf wieder entlassen werden. Der Bus der Duisburger wurde laut der Mitteilung "geringfügig beschädigt".
Bei der Sicherheitsbesprechung mit beiden Vereinen im Vorfeld der Begegnung hatte die Polizei eigenen Angaben zufolge davon abgeraten, den Treffpunkt der Uerdinger Anhänger zu passieren. Während MSV-Fans den Treffpunkt bei der Anreise mieden, sei der Mannschaftsbus einen anderen Weg gefahren.
Die Polizei habe vergeblich versucht, den MSV-Bus von der Strecke abzuleiten. "Nachdem der Bus dennoch weiter auf den gegnerischen Fantreffpunkt zugefahren war, hatte die Polizei sich hinter ihn gesetzt und ihn das letzte kurze Stück bis zum Stadion begleitet", wo es dann zu den Flaschenwürfen kam, teilte die Polizei mit.
Zwei Verdächtige konnten die Beamten vor Ort stellen. Sie müssen mit einem Strafverfahren wegen Sachbeschädigung rechnen. Die Ermittlungen dauern an.
Auch während des Spiels war die Polizei, die mit einem Großaufgebot beim Straßenbahnduell vor Ort war, weiter gefordert. Beide Seiten zündeten Pyrotechnik, Uerdinger Ultras ließen sich provozieren und wollten Richtung Gästeblock, wurden jedoch von den eigenen Spielern beruhigt, die auch nach dem Spiel noch den Austausch suchten. Am Ende wurde auf Seiten des KFC nur noch gefeiert, während der Haussegen bei den Zebras gehörig schief hing.